Ich lese zuweilen öfter mal auf diversen Blogs/Homepages oder höre auch über die Trainingsbedingungen anderer Athleten. 

Teilweise steht da, dass diese mit ihren Athleten jeden Tag/mehrmals die Woche in der Halle oder auch draußen Trainingseinheiten absolvieren können und sowas ist natürlich ausgesprochen optimal und toll! 


Es gibt aber auch Athleten, bei denen läuft das anders und damit gar keine Mißverständnisse aufkommen, wie das bei mir läuft, werde ich das hier jetzt mal darstellen. 


Doch zu Beginn folgendes: Mein Trainer ist ein ganz großartiger Mensch, den ich unwahrscheinlich schätze und mag, und wenn ich hier gleich meine Trainingsbedingungen schreibe, dann bedeutet das nicht, dass das seine Schuld wäre oder so, er hat weder die Kapazitäten, noch bin ich "sein Job", er kann einfach nicht mehr leisten! Aber das ändert nichts an meiner Wertschätzung ihm gegenüber!!


Mein Trainer hat meist einmal die Woche in seiner Mittagspause Zeit für mich. Dann arbeiten wir an der "größten Baustelle", die ich so in dieser Woche hatte. Ist er aber mal im Trainingslager oder auf Wettkampffahrt, dann kann es durchaus passieren, dass mir das Training für ein paar Wochen ausfällt. 


Natürlich trainiere ich fast täglich für mich alleine, bzw. mir wurde jetzt auferlegt, dass ich unbedingt mehr Ruhepausen einlegen muß, was ich nun auch mache. 


Wenn man vom sitzenden zum stehenden Werfen umsteigt, dann ist das zu Beginn schon hart. Die Konkurrenz in meiner Gruppe schläft nicht und auch die Qualinormen für Rio sind knackig. Ich muß also schaun, dass ich einiges aufhole, was ich einfach nicht kann an reinen Bewegungsabläufen. 

Das Problem ist nur, dass ich sehr oft da sitze, zwar weiß, was ich falsch mache, aber keine Ahnung habe, wie ich es ändern kann, aber ich hab - wie schon erwähnt -  kaum Hilfe (außer einmal die Woche), damit ich das verbessern könnte. 


Das Anschauen von Youtube Videos hilft auch nur beschränkt. 


Natürlich mache ich Krafttraining, ich stehe oft stundenlang auf dem Platz, auch auf der Wiese hier bei mir im Stadtteil, werfe oder stoße und bin irgendwann so verzweifelt, weil es einfach nicht weitergeht, weil ich mir das alleine nicht genug beibringen kann. 

Und dann denkt man sich, dass man in der Deutschen Nationalmannschaft ist, dass das eine große Ehre ist, und dass doch all diese Athleten gute Trainingsbedingungen haben müßten. 


Ja, der Weg in diesem Jahr ist schon verdammt hart, aber ich bereue die Umklassifizierung nicht!