Verregneter Tag in Tokio-Shibuya

Das ist Hachiko. Hachiko ist ein in Japan und auch weltweit sehr berühmter Hund. Es gibt sogar einen Film über ihn. Er hat jeden Tag sein Herrchen, einen Professor, am Bahnhof Shibuya abgeholt. Dann ist dieser an einer Hirnblutung verstorben. 

Der Hund hat das natürlich nicht so wirklich realisiert und kam treu jeden Tag weiter und hat auf ihn gewartet. Zuerst sah man ihn als Störenfried an, dann bekam er sogar ein Deckchen und etwas zu fressen. 

Seine Treue hat viele Menschen beeindruckt und als er irgendwann gestorben ist, hat er es sogar ins nationale Fernsehen geschafft. 

Er steht heute ausgestopft im Nationalmuseum. 

Hier ist seine ganze Geschichte.

Am Bahnhof Shibuya ist seine Statue ein beliebter Treffpunkt. Und seit ich in in Japan bin und sehe wie unübersichtlich hier alles ist und dass man nicht einfach wie in München sagen kann, dass man sich "vor Hugendubel trifft", da ist so eine Statue schon klasse zum Treffen. 

Als ich heute aufgewacht bin, hat mich ein Tokio begrüßt, das seine Schleusen von oben voll geöffnet hatte. Es regnete in Strömen. 

So habe ich mein eigentliches Programm für diesen Tag umgestellt (ich wollte ein paar Tempel anschauen) und bin erneut in ein Shopping-Viertel gefahren, weil ich hier nicht die ganze Zeit dem Regen ausgesetzt bin. Shibuya hat aber neben "Shoppingmöglichkeiten" auch die berühmte "Shibuya-Crossing" über die (in Stoßzeiten) 3000 Menschen auf eine Ampelschaltung kreuzen. 

Heute fand ich das mit den vielen Regenschirmen echt beeindruckend! 

Ich war eine der wenigen, die keinen Schirm hatte, sondern die super geniale leichte Regen Mammut Jacke (im Ausverkauf erstanden). Kann ich echt nur empfehlen das Teil. Die ist der phantastisch. Man schwitzt nicht drunter und auch nach Dauerregenbeschuss von rund 8 Stunden ging nichts durch. Und sie ist ultraleicht. Die Schirme dürfen nämlich in kein Kaufhaus oder sonstigen Laden mit rein, müssen alle unten brav in so einen Ständer. Da hab ich doch mal lieber mein Regenjäckchen an... . 

Ich bin vor lauter Begeisterung gleich fünf Mal über die Kreuzung gelatscht. Über jeden Zebrastreifen einmal. Phantastisch. Irgendwann dachte ich mir dann, was für ein Freak ich doch bin, bin zu Starbucks, hab mir nen Kaffee geholt und hab das "Kreuzungstreiben" von dort oben weiter angeschaut. 

(Anmerkung zu den Schirmen: es kann schon mal vorkommen, dass man in dem Gewühl den einen oder anderen Schirm gegen den Kopf bekommt. Eine Entschuldigung diesbezüglich darf man bei sowas nicht wirklich erwarten, auch bei keinem Anrempeln, selbst wenn es echt weh tut. Die japanischen Sportler und die Japaner, die ich hier persönlich kenne jetzt mal ganz ausgeschlossen, aber der normale fremde Japaner ist mir oftmals noch sehr suspekt. Im Geschäft, im Bus, im "öffentlichen Raum" ansich wird man mit Verbeugungen und "Danke im voraus"  überschüttet und das so oft, dass es eigentlich keine Bedeutung mehr hat, aber mal ein "Hallo" im Aufzug oder ein "sorry", sowas geht anscheinend nicht. Ist halt eine andere Kultur!)

Und dann habe ich mich etwas durch die Straßen und Gassen von Shibuya geschlängelt, war in dem einen oder anderen bekannten oder unbekannten Shop und habe eigentlich so gut wie kein Geld ausgegeben. 

Vielleicht lag es daran, dass die Größen in Japan schon bei Herren L aufhören, was für mich mit Adidas XL natürlich ganz dumm ist und bei anderen Sachen würde ich zwischen XL oder XXL benötigen. Kannste vergessen! 

Es war auf jeden Fall spannend, was es so alles in Tokio in den Läden gibt. Das sind schon massive Unterschiede zu Deutschland, auch vom Stil, farblich und auch den Sachen ansich. Die älteren Japaner tragen sehr konservativ. Auch Mephisto-Schuhe, Birkenstock, etc. ist da voll in. Die jüngere Generation ist teilweise etwas aufgepeppter wie die Eltern, aber die Mädels kommen viel im "Manga-Style" daher.

Anschließend habe ich mir heute etwas Besonderes zum Essen gegönnt. Ich bin zu "Genki-Sushi". Erstmal trägt man sich in eine Liste ein, dann wartet man weiter draußen in der Schlange im Regen. 

Sobald einem ein Tisch mit Nummer zugewiesen wird darf man mit Display seine Sushispezialitäten aussuchen und ordern. Diese kommen dann mit kleinen Wägelchen am Band vor den Platz geschossen. 

Man kann auch andere Sachen als Sushi bestellen, was ich gemacht habe, weil ich so extrem Hunger hatte. 

Hat super Spaß gemacht, Sushi war total lecker, nur mit diesem Macha-Tee kann ich mich einfach nicht anfreunden. Der schmeckt mir nicht. Da hab ich immer die Assoziation von "Heuaufguss" im Kopf.